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Notausgang Tour 2024
23.10.24 | Zeche Carl | Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 19:45 Uhr | Konzert
VVK: 15€ zzgl. Gebühren | AK: 20€
Support: LIIEK
Obwohl es den heutigen Gepflogenheiten entspricht, alte Jamba-Klingelton-Erfolge auf Platten zu pressen, damit bärtige Mainzer mit COMPTON Mützen schreiben können, die Musik an sich sei neu erfunden worden, gibt es anscheinend noch ein paar Menschen, die vom heutigen Zeitgeist nichts mitbekommen haben oder wollen. Klanglich wird auf der neuen Platte der VERLIERER nämlich an eine fast vergessene Spielart des Versagertums erinnert: die des arbeitsverweigernden Untergrund-Rock der zerfallenden DDR.
Die meisten Lieder klingen, als hätten ein Paar „Asoziale Elemente“ ihre Instrumente direkt an die betriebseigene Anlage des „VEB Waggonkosmetik“ gestöpselt. Nur die Texte, vorgetragen über einen handelsüblichen „Schwarzen Teufel“ der Firma RFT, holen einen zurück in die erbärmliche Gegenwart. Schon der erste Song mit dem Titel „das Gift“ spricht eine eindeutige Sprache, thematisiert er doch den Missbrauch des verschreibungspflichtigen Medikamentes PARKOPAN 5, mit welchem in der DDR die Parkinsonsche Krankheit behandelt wurde und zu dessen durchaus erwünschten Nebenwirkungen gehörte, alles zweidimensional sehen zu können. „Allesfresser“ knüpft an das Anti-Individualistische Frank Schöbel -Lied „Es gibt nicht nur Dich“ an und in „Albtraum“ wird sogar das gute, alte Bluesgewehr entsichert. Auch an die Nudistenstrände zwischen Hiddensee und Wolgast wird verwiesen denn auf Balladen wie „Stacheldraht“ oder „Verkeilt“ wird sich komplett nackig gemacht.
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