The Sixsters - aus der Ukraine nach Essen

The Sixsters - six sisters?

The Sixsters ist eine Band, die sich im Frühjahr 2018 in einer kleinen Stadt in der Nähe von Kiew gegründet hat. Die sechs talentierten Mädchen waren damals im Alter zwischen 12 und 17 Jahren. Sie verband von Beginn an die Liebe zur Rockmusik. In 2019 und 2020 spielten The Sixsters über 40 Shows, darunter große Festivals in der Ukraine. In der Pandemie schrieben die Mädchen neue Songs und konzentrierten sich auf die Arbeit im Studio. In 2021 gewannen The Sixsters einen Musikwettbewerb, der von der berühmten Rockband Antytila veranstaltet wurde. Sie sollten mit der Band im Mai 2022 auf Stadiontour durch die Ukraine gehen. Doch dazu kam es nie. Durch den Angriffskrieg auf die Ukraine mussten einige Mädchen aus ihrer Heimat fliehen, andere saßen in Luftschutzbunkern und erlebten den Beschuss durch die russische Armee. Im Juni trafen sie sich alle zum ersten Mal seit Monaten in Essen, wo ihre Schlagzeugerin Kate aktuell mit ihrem Vater lebt. Wir haben uns mit Schlagzeugerin Kate (rechts) und Sängerin Maria (links) getroffen und über die Band, die Ukraine und ihr Benefizkonzert in der Zeche Carl gesprochen.

Die Band besteht aus 6 jungen Frauen,die alle die Ukraine verlassen mussten. Seit Juni sei sie in Essen, sagt Maria, aber der Rest der Band ist weitläufig in Deutschland oder der Schweiz verteilt. Zum Proben würden sie sich dann regelmäßig in Essen treffen. Auf die Frage warum sie nach Essen gekommen seien antworten die beiden Musikerinnen, dass es keine direkte Verbindung gab. Kates Vater hatte einen Bekannten in der Stadt und außerdem hätte Essen einen guten Ruf für Nachwuchs-Rockbands und auch etablierte Bands, wie Kreator, hätten eine Weltkarriere von Essen aus gestartet.

Neues Land, neue Gewohnheiten

Eine Eingewöhnung hätte es nicht gebraucht. Die Lebensweise in Deutschland fasziniere die beiden. Vorallem die belebten Innenstädte mit ihren Gastronomien und die großen Shopping-Zentren haben nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Auch auf einem Festival war die Band schon und war von den Dimensionen und der Angebotsvielfalt überwältigt. Die größte Umgewöhnung für die Band sei die Rückkehr auf die kleineren Clubbühnen erzählen die beiden. In der Ukraine hatten sie bereits Awards gewonnen und die erste Stadiontour für 2022 als Supportact für eine bekannte Rockband war fest gebucht. Dann kam der Krieg. Jetzt spielen sie in Deutschland wieder in kleinen Clubs, aber sie seien trotzdem dankbar für die Chance ihr Land, die Ukraine, repräsentieren zu können. Die Verbindung mit dem Publikum sei auch intensiver in kleineren Clubs. Sie seien keine politische Band, aber sie wollen den Leuten zeigen, dass es unzählig viele talentierte Kinder und Jugendliche in der Ukraine gebe und die Ukraine mehr sei als ein Öl-Exporteur und eine Getreidekammer. Ihr Konzert in der Zeche Carl wird deswegen auch ein Benefizkonzert. Damit wollen sie Kinder und Jugendliche in der Ukraine unterstützen. Das Thema sei der Band wichtiger als Politik.

“Wir sind keine Kinder mehr”

Sie selbst seien aber keine Kinder mehr und auch ihre Musik sei genauso erwachsen, wie die von älteren Männerbands. Daran hätte auch der Krieg nichts geändert, sagt Maria. Schon vor dem Krieg hatten sie ihr Album fertig und standen in den Startlöchern für eine große Zukunft. Daran glauben die beiden, und auch der Rest der Band, immernoch. Ihre Zukunft sehen sie nach wie vor in großen Stadien mit großen Bands. Ihre Band wird zusammenbleiben und die Liebe zur Musik und ihre Freundschaft zueinander konnte auch kein Krieg im eigenen Land zerstören.

The Sixsters - Live in der Zeche Carl

Die sechs Schwestern im Geiste spielen am 17.12.2022 ein Konzert in der Zeche Carl. Natürlich freuen sie sich über sämtlichen Support für die Band und für die Kinder in der Ukraine.

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